Die Energieeffizienzklasse gibt Auskunft darüber, wie sparsam ein Kühlschrank ist. Der tatsächliche Stromverbrauch lässt sich daraus aber nicht ableiten. So können Geräte mit einer höheren Klasse durchaus mehr Strom verbrauchen. Wieso das so ist und was genau sich hinter dieser Angabe verbirgt, verraten wir in diesem Artikel.

Alle Energieeffizienzklassen im Überblick

A+++
A++
A+
A
B
C
D

Insgesamt gibt es sieben Klassen. Sie reichen von D, was der niedrigsten Einstufung entspricht, bis A+++, was für die höchste Effizienz steht. Neue Kühl- und Gefriergeräte müssen seit 2012 von ein paar Ausnahmen abgesehen mindestens Energieeffizienzklasse A+ entsprechen. Weinkühlschränke und Geräte die nicht mit Kompressor sondern alternativen Kühlsystemen arbeiten welche beispielsweise einen lautlosen Betrieb ermöglichen, gibt es auch mit Energieeffizienzklasse B. Die Klassen C und D spielen bei Neugeräten überhaupt keine Rolle mehr und finden sich nur unter sehr alten Kühlgeräten.

Was es mit dem Energielabel auf sich hat

Die EU hat 1998 das sogenannte Energielabel eingeführt. Es liefert dem Verbraucher auf einen Blick alle wichtigen Informationen über das jeweilige Elektrogerät. Die Energieeffizienzklasse und der jährliche Stromverbrauch werden besonders deutlich hervorgehoben und anhand der Angaben kann man einzelne Geräte miteinander vergleichen. Am Ende greift man meist zum sparsameren Modell – wie es von den Vordenkern des Energielabels auch beabsichtigt war und die Stromfresser verschwinden immer mehr aus europäischen Haushalten während der Absatz für besonders sparsame Modelle weiter ansteigt. Welche Angaben ein Hersteller auf dem Energielabel für Kühlschränke machen muss, zeigt die folgende Grafik:

Energielabel eines Kühlschranks mit Energieeffizienzklasse

Informationen auf dem Energielabel:

  • Hersteller
  • Modell
  • Energieeffizienzklasse
    Der schwarze Pfeil muss mit der zutreffenden Effizienzklasse gekennzeichnet sein und auf die farbig markierte Entsprechung links zeigen
  • Energieverbrauch pro Jahr
    in Kilowattstunden (kWh)
  • Nutzinhalt Kühlteil
    in Liter. Hier werden alle Fächer mit Temperaturen von über 6 Grad Celsius zusammengefasst
  • Nutzinhalt Gefrierteil
    in Liter mit höchster Stern-Einstufung aller Gefrierfächer
  • Lautstärke
    oder auch Geräusch- bzw. Luftschallemissionen in Dezibel (dB/A). Je niedriger der Wert, je leiser der Kühlschrank. Am besten unter 40 Dezibel bleiben. Bei Weinkühlschränken findet sich hier stattdessen meist eine Angabe über die maximale Anzahl an Flaschen der Standardgröße (0,75 Liter).

Energieeffizienzklasse und Stromverbrauch sind zwei paar Schuhe

Die Effizienzklasse bezieht sich immer auf die Spezifikationen des jeweiligen Kühlschranks, für welche sie anhand einer mathematischen Formel errechnet wird. So wird der Nuthinhalt und die Größe des Gefrierfachs entsprechend berücksichtigt. Wenn zum Beispiel zwei Geräte einen identischen Nutzinhalt von 100 Litern haben und eines davon ein Gefrierfach mit 20 Litern verbaut hat welches den Kühlteil folglich auf 80 Liter reduziert, so wird das Gerät mit Gefrierfach am Ende einiges mehr an Energie verbrauchen, obwohl es die selbe Effizienzklasse aufweist. Diese ist deshalb immer gerätespezifisch und reicht als alleiniges Kriterium nicht aus. Aus diesem Grund muss auf dem Energielabel immer auch der jährliche Stromverbrauch in Kilowattstundne (kWh) angegeben werden. Von diesem hängen die laufenden Kosten ab. Um diese zu errechnen nimmt man einfach den Strompreis des eigenen Anbieters zur Hand oder einen fiktiven Wert der beispielsweise 0,30 Euro pro Kilowattstunde betragen könnte. Multipliziert man diesen mit dem jährlichen Stromverbrauch, ergeben sich die Kosten pro Jahr. Wenn man diese Berechnung bei allen Kühlschränken durchführt die in der engeren Auswahl stehen, kann man die anfallenden Kosten wunderbar vergleichen. Sinnvoll ist es, auch längere Zeiträume zu berechnen, da ein Kühlschrank in der Regel nun einmal nicht nur ein Jahr in Betrieb sein wird, sondern viele Jahre – und zwar rund um die Uhr. Addiert man zu den Stromkosten den Anschaffungspreis des Gerätes hinzu, ergeben sich die Gesamtkosten. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass der Strompreis steigen wird – das ist sogar wahrscheinlich. Und auch die Art und Weise wie man den Kühlschrank nutzt, ob er immer recht voll ist oder nicht, ob man ihn nur ein- oder zweimal pro Tag ganz kurz öffnet oder 10 mal und die Tür jedesmal zwei Minuten geöffnet bleibt und der Standort haben erhebliche Auswirkungen darauf, wie hoch der Stromverbrauch in der Realität dann tatsächlich sein wird. Deshalb sollten wenn es um Energiesparen geht immer beide Faktoren berücksichtigt werden. Energieeffizienzklasse und Energieverbrauch. Mehr zum Stromverbrauch und wie man diesen sofort reduzieren kann, verraten die folgenden Tipps.

Wie viel man wirklich sparen kann

Je höher die Effizienzklasse, je weniger Energie verbraucht das Gerät. Aber ein Plus ist nun einmal sehr abstrakt und die meisten Verbraucher können sich darunter nicht allzu viel vorstellen. Was ein Plus ausmachen kann und wie viel sich wirklich sparen lässt, geht aus einer Berechnung des Umweltbundesamts hervor.

Als Grundlage dient der Energieverbrauch eines Kühlschranks mit Energieeffizienzklasse A. Dasselbe Gerät mit einem Plus mehr, also A+, würde 20 Prozent weniger Energie verbrauchen und mit zwei Plus 40 Prozent. Am sparsamsten ist natürlich der Kühlschrank mit A+++. Die Einsparung zum selben Modell mit Klasse A liegt bei stolzen 60 Prozent.

Wie viel man am Ende wirklich spart, hängt aber auch davon ab, ob sich der höhere Kaufpreis den Geräte mit besserer Energieeffizienz meist haben im Laufe der Zeit bedingt durch die niedrigeren laufenden Kosten auch wieder amortisiert. Aus ökologischen Gesichtspunkten mit Blick auf die Umwelt lohnen sich besonders sparsame Kühlschränke aber immer.